Marieke Spaans (Amsterdam, *1972), gehört zu den renommiertesten Cembalisten ihrer Generation. Kennzeichnend für ihr Spiel ist es, maximalen musikalischen Ausdruck und Dialog in der Musik mit gründlichen Kenntnissen der “Praxis der Alten Musik” zu vereinen. Dies führt zu einem funkelnden Konzert-Erlebnis, voller Spontaneität und durchlebter Passion, begeistert von einer grenzenlosen Leidenschaft für die Musik des 17., 18. und 19. Jahrhunderts.
Marieke Spaans ist einer der wenigen Cembalisten, die die Gelegenheit bekam, fünf Jahren bei Gustav Leonhardt zu studieren. Als letzte Studentin des Großmeisters
fühlt sie sich verbunden mit einer musikalischen Tradition, in der historisches Bewusstsein und Respekt für den Komponisten, dynamisches Spiel und ein differenziertes ‚Toucher’ im Zentrum stehen.
Wichtige Impulse erhielt sie auch von Lars-Ulrik Mortensen und Jesper Christensen. Gleichzeitig studierte sie Orgel und Kirchenmusik bei Hans van Nieuwkoop und Wolfgang Zerer und besuchte
Meisterkurse von Luigi Tagliavini und Michael Radulescu. Außerdem war sie Stipendiatin der Organisation "Fonds für Podiumskünste Niederlande" für ein Hammerklavier-Studium bei Arthur
Schoonderwoerd.
1997 gewann sie den 2.Preis im NDR-Cembalowettbewerb in Hamburg, 2000 war sie Preisträgerin beim Wettbewerb "Musica Antiqua" des Flandernfestivals Brügge und beim "Premio Bonporti" in
Rovereto.
Als freiberufliche Solistin und Kammermusikerin arbeitet sie im In- und Ausland, auf Festivals und in Konzertreihen, für Radio, TV und Internet. Ihre Einspielung mit dem Barockviolinisten Anton Steck von Mozarts Opus 1 auf einem originaler Tangentenflügel wurde von der internationalen Fachpresse mehrfach als „krönende Nachlese zum Mozartjahr“ (Hessischer Rundfunk) und als „ein absoluter diskografischer Höhepunkt“ (www.klassik.com) ausgezeichnet. 2014 erschien ihr Beitrag am klingenden ‚Sweelinck Monument’ von Harry van der Kamp – eine Aufnahme aller Werke für Tasteninstrumente von J.P.Sweelinck auf historischen Instrumenten, u.A. des Germanischen Nationalmuseums in Nürnberg (Glossa). Ihre Aufnahme der Konzerte für 3 und 4 Cembali von J.S.Bach, zusammen mit Trevor Pinnock und Lars Ulrik Mortensen und Concerto Copenhagen erschien 2015 bei CPO.
2004 erhielt Marieke Spaans einen Ruf als Professorin für Historische Tasteninstrumente am Institut für Alte Musik an der Staatlichen Hochschule für Musik Trossingen. Vorher unterrichtete sie an
den Konservatorien in Amsterdam (1994-2000) und Rotterdam (1997-2000). Ab Sommer 2016 bis Frühling 2019 leitete sie das Institut für Alte Musik Trossingen. Von April 2019 bis April 2021
war sie Prorektorin für Künstlerische Praxis der St. Hochschule für Musik in Trossingen. Aktuell ist sie wieder in der Leitung des Instituts für Aufführungspraxis (ehemalig Institut für Alte
Musik) tätig. Seit Frühling 2022 ist sie Sprecherin der Fachgruppe 4 (Tasten, Akkordeon, Gitarre).
Marieke Spaans gibt regelmäßig Kurse und Konzerte in ganz Europa.
ms(at)mariekespaans(dot)com
+49(0)178-1365055
18.01.24, 19:00 Uhr:
Sonaten für Viola da Gamba und obligates Cembalo von J. S. Bach
Konzertreihe "Alte Musik im Haus der Musik" in Stuttgart / KlangSchätze-Konzert
Lorenz Duftschmid (Viola da Gamba) & Marieke Spaans (Cembalo 'Ring', Straßburg, Frankreich, ca. 1700, der Kollektion des Landesmuseum Stuttgart)
Johann Sebastian Bachs drei Sonaten für Gambe und obligates Cembalo
sind ebenso anspruchsvoll wie anmutig und gehören zum schönsten Re-
pertoire für Viola da Gamba. Mutmaßlich wurden sie nicht für diese Be-
setzung konzipiert, sondern sind Transkriptionen von Werken mit Trio-
Besetzung. Eine der Solostimmen übernimmt nun die Viola da Gamba, die
übrigen zwei Stimmen – zweites Soloinstrument und Generalbass – er-
klingen auf dem Cembalo. Für dieses Konzert kommt das einzige erhalte-
ne Cembalo des Straßburger Instrumentenmachers Friedrich Ring aus
dem Jahr 1700 zum Einsatz – ein großartiges Zeugnis französisch-
deutschen Cembalobaus der Barockzeit in der Sammlung des Landesmu-
seums Württemberg. Die wunderschöne Viola da Gamba von Lorenz
Duftschmid wurde 1679 von Jacobus Stainer gebaut. Gemeinsam sorgen
die beiden Instrumente für ein wahrhaft historisches Klangerlebnis!
Veranstalter: Landesmuseum Württemberg in Kooperation mit der HfM Trossingen,
Haus der Musik im Fruchtkasten, Schillerplatz, Stuttgart
23.03.2024, 17:00 Uhr:
"HEIMAT" - Cembalo-Solo-Konzert im Musikstudio Pacqué in Bonn
Marieke Spaans ist zu Gast bei Gabriele Pacqué in Bonn. Auf ihr wunderschönes einmanualiges Taskin-Cembalo (Nachbau von M. Latcham) spielt sie Werke, die das Thema 'Heimat' in unterschiedlicher Weise beleuchten: die eigene Heimat, die verlorne Heimat, die 'Heimat' in der Musik, in der Liebe usw.
Werke von Sweelinck, Tomkins, Froberger, Louis Couperin, Georg Muffat und J. S. Bach.
Für weitere Informationen:
https://musikstudio-paque.de/aktuelles/